geladener Wettbewerb | 2018 | 2. Preis
Zusammenarbeit mit Arch. Thomas Mathoy
Im aktuellen Zustand präsentiert sich der Kirchplatz als unstrukturierte und in Bezug zum Kontext überdimensionierte Fläche, die vorwiegend als Parkplatz und im Winter als Eislaufplatz genutzt wird. Künftig soll der neu gestaltete Kirchplatz als sozialer Treffpunkt, angenehmer Aufenthaltsort und flexibel nutzbarer Ort für verschiedene Nutzungen und Veranstaltungen funktionieren.
Kirche, Gemeindeamt und Widum sind Gebäude mit einer öffentlichen Funktion bzw. historischen Bedeutung, die südlich im Nahebereich des Platzes liegen. Westlich, nördlich und östlich des Planungsgebietes liegen Straßen und Gebäude mit Privatnutzung. Hier gilt es einen angemessenen Übergang zwischen privatem Grund und dem öffentlichen Platz zu definieren. Das Konzept entwickelt sich entlang den gewünschten Nutzungsszenarien und organisiert eine Abfolge ineinander greifender, differenzierter dörflicher Platzsituationen.
Ein wesentlicher Entwurfsgedanke ist, dass der Eingangsbereich zur Kirche, die Friedhofsmauer und auch das Widum, über die Straße hinweg, als Teil des neuen „Kirchplatzes“ wahrgenommen werden. Baulich wird der Platz somit Richtung Norden von der Friedhofsmauer begrenzt.
Gegenüber fasst eine über Eck geführte, schlanke Platte in einer kontinuierlichen, verbindenden Geste mehrere Nutzungsanforderungen unter einem Dach zusammen und gibt dem Platz Richtung Süden und Westen einen räumlichen Abschluss.
Die erhöhte Bühne bildet ein Gegenüber zur Kirche und kann durch den Niveauunterschied gleichermaßen als Bühne oder als überdachte Tribüne genutzt werden. Der überdachte Bereich, der Richtung Norden auskragt, bietet Kirchgängern Schutz vor der Witterung.
Der Brunnen wird durch seine zentrale Positionierung sowohl als Teil des Vorplatzes der Kirche als auch vom Hauptplatz wahrgenommen und trägt in Verbindung mit der kleinen Mauer und den Stufen zu einerangemessenen Strukturierung der Situation bei.
VERKEHR
Das gesamte Planungsareal präsentiert sich als Begegnungszone mit gebremsten Verkehr. Die
Parkplätze werden entlang der Straße aufgeteilt. Die Anzahl entlang der Kirchenmauer
wird dadurch reduziert. Ein angemessener Abstand zur Mauer wird eingehalten. Die
Bushaltestelle befindet sich an der Dorfstraße, am östlichen Ende des Platzes. Die Neigung
der Ausstiegsstelle wird möglichst reduziert. Prinzipiell ist das Überfahren des Platzes für
spezielle Anlässe möglich.