WB Bahnhof Zell am Ziller

geladener Wettbewerb in ARGE mit Arch. Mitchael Kapeller | 2024

Der neue Bahnhof Zell am Ziller bildet mit einer markanten dynamischen Dachfigur eine Adressierung als moderner Verkehrsknotenpunkt mit vielfältigen Nutzungs – und Aufenthaltsmöglichkeiten.

Das höhere L-förmige Hauptdach schafft eine großzügige geschützte Zone zwischen den beiden Bahnsteigen und der Straße hin zum Ortszentrum: hier finden sich Sitz- und Serviceanlagen, das Kiosk, die WC-Anlage mit dem Lagerbereich, die Fahrrad- und Motorradstellplätze, die beiden Abgänge und die Abfahrt zur Tiefgarage. Diesem Hauptdach vorgelagert sind die etwas weniger hohen Dächer für Busse und Taxis. Der platzlatzartig gestaltete Bereich darunter unterstützt mit einem Wechsel im Bodenbelag eine starke visuelle Anbindung zu den Bahnsteigen, der die Dachform darüber abbildet und weiterführt.

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FREIRAUM UND TIEFGARAGE

Neben Sitzmöglichkeiten finden sich auf den Bussteigen Pflanzeninseln und Becken für Bäume und im Bereich des mittleren Bussteigs kegelstumpfförmige Belichtungsöffnungen für die Tiefgarage darunter. Diese ist auf kurzem Weg von beiden Seiten des L-förmigen Bahnhofsbereichs erschlossen und durch die beiden Oberlichtöffnungen sowie die nicht unmittelbar überdachte Tiefgaragenabfahrt mit natürlicher Grundbelichtung für gute Orientierung versehen. Der südliche Bereich des Bahnhofs ist eine Grünzone mit tiefwurzelnden großformatigen Bäumen: hier finden sich die Stellflächen für das Nachtparken auf befahrbarem Rasen.

TRAGWERK
Die wirtschaftlich ausgelegte Holzkonstruktion der Überdachung aus kreuzförmigen Holzstützen und einem um 45 Grad gedrehtem Trägerrost aus Brettschichtholzträgern fasst das Bahnhofsareal zu einer funktionalen Einheit zusammen und schafft neben einer warmen Atmosphäre für die Wartenden eine Reminiszenz an die Holzbautradition des Zillertals.
Die zwischen Stützen und Dachrand in der Höhe modulierte Trägerunterseite des Dachkörpers erzeugt einen kräftigen Holzdachkörper, der im mittleren Bereich mit Glasöffnungen geöffnet wird. Die Tiefgarage wird in Stahlbetonbauweise ausgeführt. 

Die Holzstützen, die Bahnsteig- und Busüberdachung tragen, sind im Bodenbereich in einem Fundament aus Stahlbeton fest eingespannt.


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Die baulichen Einbauten unter dem Dach (Kiosk, WC, Lager) sind hingegen mit einer perforierten reflektierenden Metallfassade aus Well- oder Trapezblech versehen. Dieses Material charakterisiert changierende Farbwechsel mit zarten Reflexionen und teilweiser Entmaterialisierung je nach Standpunkt und Blickwinkel bei gleichzeitig noblem Erscheinungsbild.

Mit Anbruch der Dunkelheit ändert sich diese Wirkung: Nun wird diese Fassade farbig hinterleuchtet und hebt diese Körper hervor, das Dach tritt in den Hintergrund.

Der homogene Bodenbelag mit partieller Differenzierung im Bereich der Übergänge stützt die Grundidee eines Platzes mit Pflanzeninseln und grünen Rändern, der sich vom Bahnsteig bis zur Straße zieht. Ein warmer Farbton des Bodenbelags, Grüninseln und Sitzmöbel schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität auf dem neuen Bahnhofsplatz. Beton Besenstrich? Viscofill farbig (Veredelung Asphaltboden)/Farbasphalt


Der neu errichtete Bahnhof ist äußerst kompakt und wirtschaftlich konzipiert. Unterirdisch besteht noch die Möglichkeit, die Tiefgarage Richtung Süden zu erweitern und zusätzliche Parkplätze zu schaffen, falls das notwendig sein sollte.