EU-weit offener Wettbewerb | 2024
Der denkmalgeschützte Bestand von 1927 von Clemens Holzmeister wird nordseitig um einen Neubau in Holzbauweise erweitert. Der Neubau, in dem künftig die VS untergebracht sein wird, steht dem bereinigten Bestand als schlichter und klarer Baukörper komplementär gegenüber und setzt sich respektvoll vom Bestand ab.
Die beiden Gebäude werden durch einen eingeschoßigen Verbindungsbau, in dem die neue Aula untergebracht ist, verbunden. Der neue Haupteingang wird nach Westen - zum Ortszentrum hin - orientiert. Die strenge Orthogonalität des Bestandsbaus wird im Neubau konsequent fortgesetzt und stärkt die städtebauliche Ensemblewirkung des neuen Schulzentrums.
Die in Summe äußerst kompakten Baukörper maximieren den nutzbaren Außenraum, der vielfältig bespielt werden kann und sich mit Stadt- und Naturraum verbindet.
Der jetzige Haupteingang der MS wird den zukünftigen Anforderungen an einen zentralen Eingang mit angeschlossener Aula nicht mehr gerecht und wird zum Nebeneingang für den Verwaltungstrakt umfunktioniert. Die insgesamt strategisch günstigste Stelle für einen neuen Haupteingang ist der Kreuzungsbereich an der nordwestlichen Ecke des Grundstücks, der derzeit als Tiefgaragenabfahrt genutzt wird. Hier wird die neue Haupteingangszone mit großzügig vorgelagertem Vorplatz situiert und ergibt außerdem eine nun deutliche Adressierung zum Stadtraum.
Die AULA fungiert als zentraler Dreh- und Angelpunkt des Schulzentrums und verbindet auf direktem Weg Vorplatz, Haupteingang, Zentralgarderobe und die beiden Schultypen miteinander. Dem Vorplatz zugewandt, lässt sich die Fassade der Aula mit Faltschiebelementen circa 10m breit öffnen wodurch Innen- und Außenraum bei Bedarf verschmelzen können.
Direkt an den Haupteingang angeschlossen befindet sich für externe Nutzer eine Abkürzung in die – unter dem Neubau platzierte – Turnhalle.
Der NEUBAU organisiert über der Turnhalle auf 3 oberirdischen Geschoßen die Räumlichkeiten der VS, sowie Bibliothek, Ausschank und Schulsozialräume, welche ebenfalls direkt an die Aula angeschlossen sind.
Der neue Vorplatz fungiert als zentraler, öffentlicher Platz, der eine Vielzahl von Nutzungen – für sich und in Verbindung mit der AULA – zulässt. Durch die Höhenentwicklung kann der Vorplatz auch als Tribüne für Veranstaltungen in der warmen Jahreszeit genutzt werden. Die bestehenden Stützmauern und Brüstungen, die den Außenbereich derzeit fragmentieren werden allesamt zugunsten eines großen zusammenhängenden Platzes entfernt. Am Dach der AULA befindet sich ein
großzügiger Schulhof, der über eine breit angelegte Freitreppenanlage vom Vorplatz aus erreicht werden kann. Bei Bedarf, bzw. sofern aus Sicherheitsgründen notwendig, kann der Schulhof auch vom öffentlichen Raum abgegrenzt genutzt werden.
Die erdberührenden Gebäudeteile werden notwendigerweise in Stahlbetonbauweise errichtet. Die Decke der Turnhalle wird als vorgespannter Betonraster mit einer konstruktiven Höhe von circa 1,8m ausführt. Durch die Anordnung als enges Raster können sämtliche darüberliegenden Lasten über Pfeiler-, Scheiben- und Stützenkonstruktionen darüber abgetragen werden.
Die darüberliegende VS wird in Leichtbauweise als konstruktiver Holzbau mit Brettsperrholzdecken und -wänden und betoniertem Sanitärkern ausgeführt. Die Fassade der VS wird aus vorgefertigten, hochwärmegedämmten Elementen mit
integrierten Sonnenschutzscreens und neutralem Sonnenschutzglas hergestellt.
Ein reduziertes Materialkonzept unterstützt die Differenzierung der Baukörper. Holz als ökologischer Baustoff prägt den Gesamteindruck des Neubaus. Als gestalterisches Grundelement für den Baukörper der VS wird die Fassade mit stehenden
Holzlamellen überzogen. Sie bringen der Fassade Struktur und Tiefe und tragen am späten Vormittag und frühen Nachmittag als konstruktiver Sonnenschutz zur Beschattung der Glasflächen bei.
Die Dachfläche der VS wird intensiv begrünt und teilweise als Aufstellfläche für PV-Elemente genutzt.
Sorgfältig durchdachte, geradlinige Details sorgen für eine klare Linie und formale Ruhe im Innenraum und stellen die Nutzer in den Mittelpunkt. Farbliche Akzente, etwa durch Lasierungen vermitteln Identität und ermöglichen eine intuitive Orientierung im Gebäude. Modulare und mobile Einrichtungselemente
ermöglichen individuelle Zonierungen innerhalb der Lernlandschaften.